Nachdem der Charakter einer (kultur)politischen Demonstration der Global Space Odyssey (GSO) vor allem im letzten Jahr zum Leidwesen vieler Beteiligter verloren ging, hatten die Diskussionen in den zurückliegenden Wochen und Monaten zu dem Entschluss geführt, ein sehr konkretes politisches Thema in den Fokus der diesjährigen GSO zu rücken. Die aktuellen Diskussionen über Flüchtlingsunterkünfte in Leipzig oder den Bau einer Moschee im Stadtteil Gohlis, vor allem die Schamlosigkeit mit der rassistisches Denken in bürgerliche Betroffenheit gekleidet wurde, haben schließlich den Fokus bestimmt. Bewusst soll daher die GSO 2014 ein Zeichen der Solidarität mit denjenigen setzen, deren Odyssey nicht aus einem bunten Umzug durch die Stadt sondern aus einem lebensgefährlichen Weg in eine bessere Zukunft besteht.
Gerade das kulturelle Leben Leipzigs, insbesondere die Musikszene, lebt von den Einflüssen aus anderen Kulturkreisen. Klagen über Einlasskontrollen Leipziger Clubs zeigen aber, dass selbst bei mancher Party Rassismus nicht vor der Tür bleibt. Genau das gleiche Wutbürgertum, welches Clubkultur mit nächtlicher Ruhestörung und Vandalismus gleichsetzt, polemisiert gegen Nachbarn, die in Leipzig Schutz vor Gewalt und Hunger suchen.
Ob und wie dies bei der GSO 2014 thematisiert werden kann, wurde am 12. März 2014 in einem Inhalte-Plenum diskutiert. Eingeladen waren dazu die Crews und Einzelpersonen, die in den letzten Jahren an der GSO mitgewirkt hatten, sowie verschiedene antirassistische Gruppen Leipzigs. Mehr als 20 Personen folgten der Einladung. Da alle Anwesenden sich schnell einig waren, dass es richtig und wichtig ist, mit der GSO 2014 ein Zeichen der Solidarität und gegen Rassismus in Leipzig zu setzen, wurden schnell erste Ideen diskutiert, wie sich die an sich schwierige Thematik bei einer Veranstaltung umsetzen lässt, bei der die Musik für viele Teilnehmende im Vordergrund steht (was auch so bleiben soll). Kritisch, bunt und laut war die GSO schon immer, Vielfältigkeit soll 2014 die Veranstaltung bereichern.
Für die konkrete inhaltliche Ausgestaltung der GSO 2014 wird sich eine Arbeitsgruppe kümmern, die sich am 12. März bereits gegründet hat. Wer sich hier mit konkreten Ideen einbringen und beim nächsten Termin Anfang April dabei sein möchte, melde sich bitte mit ersten Vorschlägen mit einer E-Mail an gso-leipzig[at]gmx.de.