Kein Bock auf Sexismus?- kein Bock auf die AfD!

Wir, die feministische Bibliothek MONAliesA, leisten seit 1990 professionelle Bibliotheks-, Archiv-, Bildungs- und Kulturarbeit zu den Themen Frauen, Feminismus und Gender. Dabei möchten wir die Vielfalt feministischer Ideen und Konzepte sowie das von Frauen erbrachte gesellschaftliche Erbe bewahren und vermitteln. Wir setzen uns mit unserer Arbeit für sexuelle und geschlechtliche Gleichberechtigung, Akzeptanz und Respekt ein, wollen feministische Diskussionen und eine Kritik an gesellschaftlichen Verhältnissen vorantreiben und positionieren uns klar gegen Menschenverachtung, Diskriminierung und Hass.
Seit der Gründung der AfD im Jahr 2013 verfolgen wir ihre Entwicklung mit großer Sorge.
Denn die AfD vertritt ein geschichtsrevisionistisches, rassistisches Weltbild und eine autoritäre Ideologie. Sie hierarchisiert und sortiert Menschen nach Nationalität, Hautfarbe, Geschlecht, Religion und einer vermeintlich angeborenen, statisch verstandenen Kultur.
Ein Eckpfeiler ihrer Ideologie fiel uns als feministischer Gruppe von Beginn an auf: Die AfD verfolgt eine extrem sexistische, antifeministische, homophobe, trans- und interfeindliche Agenda. Sie plädiert für ein Familienbild, welches an die Zeit des Nationalsozialismus erinnert. Als „naturgegebene Aufgabe“ soll der Platz von Frauen nämlich wieder in der heteronormativen deutschen Kleinfamilie sein. Sie sollen vor allem Mütter werden und viele Kinder zum Erhalt eines imaginierten deutschen Volkskörpers aufziehen. Die Aufgabe der Männer ist es demgegenüber, ihre „Männlichkeit wieder [zu] entdecken“ und „mannhaft“ zu werden (Höcke)  also zu flachen, brutalen, genderstereotypen Abziehbildchen zu verkümmern.
Es wundert kaum, dass Menschen, die dieses Spiel nicht mitspielen wollen oder können – allen voran Lesben, Schwule, Trans- und Interpersonen für die AfD nichts weiter als “abartige Normabweichungen” (Tillschneider) darstellen.
Gesellschaftliche Machtverhältnisse werden von der AfD bewusst falsch dargestellt und einfach umgedreht: Die LSBTIQ+ Community und Feminist*Innen unterdrücken den Rest der Gesellschaft demnach durch ein „groß angelegtes gesellschaftliches Umpolungs- und Umwertungsprogramm“ und “Zwangsystem”. Dieser sogenannte „Gender-Gagaismus“ richte sich gegen Familien und Kinder und führe unweigerlich zum „Volkstod“.
Die Minderheit unterdrückt die Mehrheit? Das wahre Zwangssystem ist ein ganz anderes!
Die menschenverachtende, abscheuliche Ideologie der neuen Rechten führt dazu, dass Frauen und LSBTIQ+ verstärkt mit gesellschaftlichen Abwertungen, Ausschlüssen und körperlicher Gewalt bedroht sind. Erst 2018 folterten drei Männer einen 27-Jährigen aufgrund seiner Homosexualität zu Tode.
Wir wehren uns gegen die rassistische und sexistische Hetze der AfD! Gegen Nationalismus, Patriarchat und Volkstum! Für eine tolerante und vielfältige Gesellschaft, in der wir ohne Angst solidarisch miteinander leben können!
MONAliesA