Leipziger Ecken

Vernetzungsplattform für den Leipziger Osten, die Informationen bündelt, Kultur kommuniziert und Ressourcen zugänglich macht.

Was bedeutet Vielfalt für euch?

Vielfalt und Facettenreichtum bedeuten für uns Sichtbarkeit und Anerkennung, Dynamik und Vernetzung vieler Menschen. Begegnungen auf Augenhöhe sind die Chance aus einem Nebeneinander von Menschen ein aktives Miteinander zu gestalten. Unsere Stadt lebt von ihrer Vielfalt und dass jeder seinen Platz findet und diesen gestalten kann, ob an einem festen Ort oder auf mobiler Station; real oder digital.

Warum ist Vielfältigkeit wichtig für die kulturpolitische Szene?

Wir fördern mit der Plattform Leipziger Ecken, dass sich Kunstschaffende und Nachbarschaften, Bildungsträger und Initiativen miteinander austauschen und gegenseitig unterstützen können. Gemeinsam wirken wir Anonymität und Entfremdung entgegen, indem städtische Räume der Begegnung sichtbarer und einfacher vernetzt werden.

Wenn die kulturpolitische Szene ein Koffer wäre, was würde er beinhalten?

Unsere Vision der Plattform ist es, dass Akteure wie Bürger gemeinsam Problemstellungen diskutieren, Ideen entwickeln und ihre oft ehrenamtlich organisierten Ressourcen teilen können. Uns ist es in der jüngsten Vergangenheit sehr unangenehm aufgefallen, dass menschenverachtende Gruppen, sich wie selbstverständlich des digitalen Raums bedienen, um in unserer Gesellschaft Unfrieden zu stiften und Fremdenfeindlichkeit zu propagieren.

Wir wünschen uns deshalb, dass besonders die subkulturellen Akteure nicht bald die Koffer packen, sondern vor Ort bleiben und für ihren Platz und ihr Recht auf Stadt gemeinsam kämpfen.

Vom Stadtrat und der Stadtverwaltung wünschen wir uns, dass mehr Raum für den Austausch mit Akteuren, fernab von moderierten Podien geschaffen und die finanzielle Unterstützung der kulturellen und soziokulturellen Arbeit “von unten” in einer Großstadt wie Leipzig überdacht wird.

Leipziger-Ecken.de – Vernetzt und kooperativ für ein buntes Leipzig

flohbu.de

Blog mit ausführlichen Reflexionen über aktuelle Geschehnisse.

Vielfalt: Was Kultur, Kulturpolitik und Handy-Ladekabel voneinander unterscheidet. Oder auch nicht. Mein Beitrag zur Global Space Odyssey am 23. Juli 2016.

Was bedeutet Vielfalt für Dich?

Kaum etwas ist schneller ruiniert als eine Monokultur. Dieser Gedanke ist so elementar, dass er den Anfang und das Ende jeder Debatte darstellen muss. Kultur erreicht ihre Wirkungskraft erst in ihrer Vielfalt, in der Reibung als Bewahrung oder Zerschlagung, zwischen Ungewohntem und Bekannten, im Spannungsfeld von Ablehnung und Zuneigung. Ein alles gleich schaltender Konsens darüber, was Kultur ist, nimmt jedem von uns die Möglichkeit, sich auszuprobieren oder die Mittel der Kunst zu gebrauchen, um sich selbst zu erkennen.
Unter den Trümmern der Opernhäuser von heute liegen die Steine für die Skateboard-Bahnen von morgen, welche die Barrikaden von übermorgen stützen könnten, aus denen vielleicht die Raumschiffe der Zukunft gemacht werden. Selbst in ihrer Demontage und Entfremdung bleiben sie bei uns – eben nur anders. Vielfalt ist das Gegenteil von Einfalt und Einfalt ist das Gegenteil von dem, was ich will.

Warum ist Vielfältigkeit wichtig für die kulturpolitische Szene?

Launige Binsenweisheit olé: Eine Gesellschaft ist niemals homogen. Daher ist es wichtig, dass jedes Mitglied dieser heterogenen Menge seinen Platz findet, um sich selbst erfahren zu können. Gerade damit aus dieser Vielfalt der Menschen keine tumbe Masse wird, muss eine Kulturpolitik so gestaltet sein, dass alle ihre Nische darin finden, ganz gleich wie laut, groß, ausgefallen, befremdlich oder absurd es auf den ersten Blick auch wirken mag.
Tatsächlich sind dies keine neuen Erkenntnisse. »Eine Silbe ist nicht die Summe ihrer Laute: ba ist nicht dasselbe wie b plus a, und Fleisch ist nicht dasselbe wie Feuer plus Erde«, wusste schon Aristoteles. Damals rannten hier übrigens alle noch durch den Wald und dachten, dass Gott zu ihnen spricht, wenn es donnert. Später begannen sie dann, sich aus den benachbarten Hochkulturen zu bedienen. Auch wenn viele Deutsche das vergessen haben: Was ihr als so unendlich ursprünglich im Land der Dichter und Denker verortet, sind wunderbare Weiterentwicklungen, die ursprünglich ganz woanders her stammten.

Wenn die kulturpolitische Szene ein Koffer wäre, was würde er beinhalten?

Unter Umständen läge in diesem Koffer nur ein einziges Buch. In ihm stünde das Rezept der Überwindung der Kulturpolitik. Allen Menschen muss klar werden, dass Vielfalt in fast allem ein erstrebenswerter Zustand ist, da von ihm fast alle profitieren – außer bei diesen Kabeln zum Aufladen von Smartphones, da dürfte man sich endlich mal auf ein Format einigen. Es bräuchte keine politisch wachende und organisierende Instanz, die Gelder verteilt und Freiräume schafft. Sie wären in unser aller Interesse und durch uns immer garantiert.
»Radikal« nennt man heute schon den Gedanken an die Freiheitsgarantie der Entfaltung der eigenen Persönlichkeit. Diese Abwertung muss aufhören. Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, jeden Menschen zu ermuntern, uns mit seiner Kultur heraus zu fordern. Wer keine Alternativen zulässt, erliegt früher oder später der Illusion der Kontrolle. Aber da ich niemanden zurück lassen mag, lege ich in den Koffer noch etwas Ohropax. So habe ich meinen Spaß und er seine Ruhe.

krudebude

Ort der Begegnung und Kommunikation sowie gemeinnütziger Verein im Leipziger Nordosten, der Kunst und Kultur fördert.

Was bedeutet Vielfalt für euch? / Warum ist Vielfältigkeit wichtig für die kulturpolitische Szene?

Vielfalt ermöglicht uns Zugang zu unterschiedlichen Denkweisen, Standpunkten und Meinungen Anderer. Dadurch ist ein spannender zwischenmenschlicher Austausch auf vielerlei Ebenen möglich. Wir freuen uns natürlich gerade über künstlerische Vielfalt der Kulturschaffenden, die die Projektwohnung mit ihren Ideen mit Leben füllen.

Wenn die kulturpolitische Szene ein Koffer wäre, was würde er beinhalten?

Er wäre sehr groß und hätte viel Platz für Freiraum zum Denken und Gestalten. Zudem sollten viele engagierte Akteure gemütlich Platz darin finden!

Mach mit!

Es ist mal wieder so weit! Am 23.07.2016 findet die diesjährige GSO statt und wir suchen wie jedes Jahr fleißige helfende Hände, die unsere Infohefte während der Demo unters Volk bringen, den Richard- Wagner- Hain mit aufräumen oder unsere Bühnen und Stände dort mit auf- und abbauen, sowie im Werk 2 zusammen mit uns die Kasse besetzen. Wir sind wie jedes Jahr sehr auf euch angewiesen, da wir ein so großes Projekt nicht alleine stemmen können. Meldet euch deshalb bitte zahlreich 😀

Den Link, um euch einzutragen, findet ihr hier: https://www.gso-le.de/gso-mach-mit

Für alle Helfenden gibt es natürlich wie jedes Jahr ein kleines Dankeschön in Form von freiem Eintritt zur Aftershow im Werk 2, sowie freies Essen oder Getränke. Ausführlichere Infos zu den einzelnen Aufgaben erhaltet ihr unter dem oben genannten Link.

Die Route hat sich wie immer etwas verändert, ist aber ungefähr so lang wie in den letzten Jahren und hier zu finden: https://www.gso-le.de/demo/route.

Der Demoausklang findet wieder zwischen 15 – 22 Uhr auf dem Richard- Wagner- Hain statt: https://www.gso-le.de/demo/demoausklang.

Und die Aftershow gibt es diesmal gesammelt und auf großer Fläche im Werk 2: https://www.gso-le.de/aftershow.

Also, bitte meldet euch zahlreich! Mehr Infos gibt es dann per Email.

Wir freuen uns auf euch!

Engagiert für Geflüchtete in Leipzig

EfGiL: freie Initiative, die mit internationalen Kochabenden, Deutschunterricht und Hilfe bei Behördengängen Geflüchteten die Ankunft in Leipzig erleichtert.

Was bedeutet Vielfalt für euch?

Köpfe lüften, lupfen, dies probieren und Neues schlucken /
Einatmen. Ausatmen. Gedankentausch.
Räume öffnen, Zugang schaffen, Kindergeschrei und Kuchen backen /
Einatmen. Ausatmen. Inputrausch.
Platz lassen für wiemanlebt und wiemanliebt / offen sein und um sich gucken /
Einatmen. Ausatmen. Konflikte gibt’s halt auch.
Überfordert sein/ sich fordern lassen/ sich reinzustürzen und anzupacken/
Einatmen. Isolation kippen! Ausatmen.

Warum ist Vielfältigkeit wichtig für die kulturpolitische Szene?

Ich denke, wir haben alle vergleichbare Vorstellungen, warum Vielfalt für die kulturpolitische Szene wichtig ist – und dass sie es ist. Wenn ich mich recht erinnere, ist ja Variation in der Geschichte der Evolution Schlüssel zur Fortentwicklung. Was aber, wenn man die Frage umstellte? „Warum ist die kulturpolitische Szene wichtig für die Vielfalt?“ Mit dieser Fragestellung rückt eine große thematische Baustelle der linksorientierten kulturpolitisch aktiven Menschen in den Vordergrund: Wie können wir Vielfalt unterstützen, erlebbar machen und propagieren? Das ist ziemlich genau der Ansatzpunkt von EfGiL (Engagiert für Geflüchtete in Leipzig): Wir veranstalten Kochabende für Geflüchtete, bieten offene Räume nur für Frauen und Kinder an, laden zu gemeinsamen Jam-Sessions ein. Viele schöne Projekte schlagen in eine ähnliche Kerbe. Hinzu kommt die fortlaufende Trans- und Gender-Sensibilisierung. Hierbei sollte nicht übersehen werden, dass auch rechtspopulistische Initiativen kulturpolitisch aktiv sind. Allein deshalb, und auch vor dem Hintergrund der europäischen Flüchtlingspolitik, sich stetig verschärfender Asylgesetze und Intoleranz gegenüber Alternativen zur Klischee-Familie, muss Vielfalt auch eingefordert und schlicht gelebt werden. Es bedarf öffentlicher Proteste, Mobilisierungen, Kampagnen etc. Hierin investieren schon viele Initiativen Energie und Arbeit. Aber wir brauchen noch mehr davon.

Wenn die kulturpolitische Szene ein Koffer wäre, was würde er beinhalten?

Einen Spiegel, der da zur Selbstreflexion dient.
Konfetti, um Ordnung zu dekonstruieren.
Rechnungsbücher, welche die Erhaltung von Projekten sichern sollen.
Einen bunten, überlaufenden Zettelkasten, zur Inspiration.
Ein paar Bindfäden, damit es mit dem Netzwerken klappt.
Und ein Schlüssel. Um den Koffer zwischendurch einfach mal abzuschließen und wegzufahren.