Wagenanmeldung nicht verpassen – Mitmachmöglichkeiten beim Demo-Ausklang

Bereits seit einigen Wochen ist es möglich, einen Wagen für die GSO am 11. Juli 2015 anzumelden.
Noch bis Dienstag nach Ostern (7. April 2015) habt ihr mit eurer Crew die Möglichkeiten, die Online-
Anmeldung auszufüllen. Danach tagt der hohe Rat der GSO und wählt die Wagen aus, die in diesem
Jahr dabei sein dürfen. Da die Anzahl der Wagen begrenzt und trotzdem ein möglichst breites
musikalisches Spektrum bedient werden soll, wird vor allem danach geschaut, wie die Crews das
Thema der diesjährigen GSO aufgreifen und umsetzen wollen.

Da nicht nur die Anzahl der möglichen Wagen bei der GSO begrenzt ist sondern auch bei den
Lastwagenverleihern in Leipzig und Umgebung die anmietbaren Autos begrenzt sind, empfehlen wir,
schon jetzt zu reservieren. Wir bemühen uns unsererseits, im Laufe des Aprils eine finale Klärung
herbeizuführen, welche Wagen am 11. Juli an den Start gehen werden.

Neben einem Demo-Wagen gibt es vor allem beim Ausklang auf dem Richard-Wagner-Hain die
Möglichkeit, sich einzubringen. Aufgrund einiger Vorkommnisse im letzten Jahr wollen wir hier in
diesem Jahr akkustisch ein paar Dezibel herunterschrauben und vielmehr unterschiedliche Gruppen
einladen, hier mit verschiedenen Aktionsformen über unsere Stadt nachzudenken. Die Planungen
sind noch nicht allzu weit gediehen – also meldet euch, falls ihr Ideen habt.
Wie gewohnt gibt es abends in den Clubs mehrere Aftershow-Parties, um die Kosten des Tages
refinanzieren zu können. Auch hier freuen wir uns über Anregungen und Mitmach-Meldungen. Und
wer nicht weiß, wie mensch sich an der GSO 2015 sonst noch beteiligen kann: Wie in jedem Jahr
suchen wir nach vielen helfenden Händen, die im Vorfeld (Verteilung von Info-Material), am 11. Juli
selbst (OrdnerIn während der Demo, Auf- und Abbau Richard-Wagner-Hain, Kasse im Club) und am
Tag danach (Aufräumen) mit anpacken.

Zu guter Letzt noch ein kräftiges Dankeschön an alle, die am vergangenen Montag mit uns ein lautes
Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gesetzt haben. Aber auch an anderen Montagen
muss der braunen Masse auf dem Augustusplatz eine viel größere und viel besser gelaunte Masse
zeigen, dass wir dumpfe Nazi-Propaganda in unserer Stadt nicht wollen!

Hier gehts zur Wagenanmeldung.
Die helfenden Hände können sich hier melden.

¡No Bassarán!

Für eine einladende Willkommenskultur gegenüber Geflüchteten

Seit mehr als 10 Jahren setzt sich das Team der Global Space Odyssey (GSO) für kulturelle Vielfalt, eine offene Club-Kultur und eine solidarische Gesellschaft ein. Wie es darum bestellt ist, zeigt sich am Deutlichsten am Umgang mit Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind – Geflüchtete. Wir wünschen uns eine Stadt, in der Menschen in Not mit offenen Armen empfangen und aufgenommen werden, in der Menschen anderer Herkunft integriert werden, in der ein interkultureller Austausch neue Musik generieren kann. Und da es dieser Tage in Leipzig und Sachsen nie zu oft gesagt werden kann, brechen wir mit unserer Tradition und laden erstmals zur einer kleinen GSO im Frühjahr ein. Natürlich an einem Montag, damit wir anschließend denjenigen, die griesgrämig ihren Rassismus durch die Straßen brüllen, ein viel stärkeres ¡No Bassarán! entgegensetzen können. Macht mit!

Unser kleiner von Bassmusik begleiteter Aufzug startet am 23. März 2015 um 16:30 Uhr voraussichtlich auf dem Lindenauer Markt und endet um 19 Uhr an der Moritzbastei. Bringt Fröhlichkeit und Transparente mit, aber lasst bitte Glasflaschen, Dosen, Alkohol und schlechte Laune zu Hause.

Route:

Fragen zur Wagenanmeldung und zum Mitmachen bei der GSO?

Seit einiger Zeit ist es möglich, einen Wagen für die GSO 2015 anzumelden. Kurz nach Ostern werden wir dann das Formular schließen und uns an die Auswahl machen, wer dieses Jahr dabei sein wird (erfahrungsgemäß gibt es wesentlich mehr Anmeldungen als die 10-12 zu vergebenden Startplätze). Aber auch darüber hinaus wird es Möglichkeiten für Crews und Einzelpersonen geben, sich bei der GSO 2015 einzubringen.

Falls ihr neu in Leipzig seid oder euch erstmalig einbringen möchtet, dann markiert euch bitte schon mal die frühen Abendstunden des 23. März 2015 im Kalender. In Kürze erfahrt ihr, wo und wie ihr uns an diesem Abend finden und ansprechen könnt.

Natürlich könnt ihr uns auch alternativ per E-Mail oder per Facebook anschreiben – persönlich geht aber einfacher und schneller.

Link zur Wagenanmeldung

Stadt statt Profit – Raum für alle!

„Wir sind jetzt 550 000.“ titelte das Lokalblatt jüngst. Und was jetzt? Zwischen stolz geschwellter Brust und enger Schnappatmung ist mensch Teil dieser Stadt. Egal wo man hinschaut, der Hype bringt Bewegung. Selbst die letzte Wohnung wird saniert, Galerien werden zu Hotelfoyers, Brachen zugebaut – vorzugsweise monoton, funktional und so schnell und ertragreich wie möglich. Bunter, heterogener und ideeller Reichtum verwandelt sich in die Ware „urban lifestyle“. Wo einst Freiraum blühte, tragen jetzt Spekulationsgeschäfte ihre Früchte. So schön wie ein Baum mit all seinen Verzweigungen ist diese Stadt gewachsen – genau wie der Dichter es beschrieb. Doch ein solcher Baum braucht eine freie Form der Entfaltung, um atmen zu können und dem Licht entgegen zu streben!

Wer wo und wie leben darf, wird seit Jahren zunehmend zu einer Frage des Kontostands. Die Entwicklung ist nicht neu und Leipzig keine Insel der Glückseligen. Doch immer Besorgnis erregender sind die Auswirkungen zu spüren: Entmietungen im Süden, Wächterhäuser zu Luxusapartments, in Schleußig das letzte unsanierte Haus.. Die Karawane zieht vom Süden in den Westen, vom Westen in den Osten – doch wo wird das Viertel sein, wo die Leute wohnen bleiben dürfen, ohne dass sich ihr eigener Lebensstil und kreative Schaffenskraft am Ende gegen sie richtet?

Eine Stadt wie Leipzig lebt von der Lebendigkeit, von der Durchmischung und der kulturellen Vielfalt in ihren Straßen. Doch wo die letzte Künstlerin, der letzte Zufluchtsuchende und die letzte junge Familie verdrängt werden, wo bleibt da die Lebendigkeit? Wenn alles steril saniert wurde und bauklotzartig zusammengewürfelte Stadthäuser das Bild bestimmen, wo bleibt da die Durchmischung? Wenn Kunstschaffende sich die Miete ihres Ateliers nicht mehr leisten können, wo bleibt da die kulturelle Vielfalt? Am Ende bleibt von dieser lebenden Stadt nichts als gähnende Langeweile. Und genau die droht, wenn Kulturschaffende zu Gunsten von Luxussanierungen verdrängt werden.

Wollen wir es dazu kommen lassen? Wir sagen laut und deutlich: “Nein!” Statt Luxussanierungen fordern wir, dass sich Leipzig weiterhin den Luxus des Unperfekten leistet! Wo kulturelle Freiräume aufgeblüht sind, müssen sie geschützt werden und dürfen nicht als Werteinheit für Spekulationen dienen! Wir möchten, dass in jedem Stadtteil genug bezahlbarer Wohnraum für alle Menschen bleibt und auch Geflüchtete überall willkommen sind! Wir möchten nicht nur absichern, was vorhanden ist. Räume sollen weiterhin mit Phantasie gestaltet werden und nicht mit Geld. Wir wollen das Möglichkeiten erhalten werden, diese Stadt gemeinsam und freier zu gestalten, statt sie einigen wenigen Akteuren zu überlassen.

Darum gehen wir am 11. Juli 2015 unter dem Motto „Stadt statt Profit!“ auf die Straße. Wir bitten euch alle, egal ob Kulturschaffende oder Partyvolk, uns dabei zu unterstützen. Seid dabei, bringt euch ein und macht mit! Tanzt mit der GSO 2015 durch Leipzig und bringt euch davor und danach in Debatten zur Entwicklung Leipzigs ein! Denn es ist unsere Stadt, unsere Kultur und unsere Stimme!

Das Motto der GSO 2015 steht fest

Die Vorbereitungen für die nächste GSO kommen gut voran. Auch wenn die Situation und der Umgang mit Geflüchteten in Leipzig noch weit weg vom Optimum sind, hat die Solidarisierung mit Menschen in Not in den letzten Monaten deutlich zugenommen. Und nicht nur das: Tausende gehen in unserer Stadt bei nasskaltem Winterwetter auf die Straße, um diese nicht – wie in Dresden leider geschehen – einer Gruppe zu überlassen, die mit rassistischen und neofaschistischen Parolen durch die Stadt „spaziert“. Wir freuen uns, mit der GSO 2014 einen kleinen Beitrag dazu geleistet zu haben.

Schon die Debatten, wo in Leipzig Geflüchtete eine Unterkunft finden (dürfen), hat gezeigt, welch starke Rolle dabei materialistische Argumente spielen und wie der Stadtraum insgesamt kommerzialisiert wird. Andere Betroffene dieser Entwicklung sind nicht-kommerzielle Kulturräume, die einst den grauen Leipziger Westen belebten und jetzt nacheinander zu Gunsten schicker Läden zu machen müssen. Außerdem sehen wir in Leipzig immer mehr Beispiele, wie Immobilienunternehmen für ein paar Euro mehr Profit mit anstandslosen und menschenverachtenden Methoden ganze Häuser entmieten, um sie anschließend auf viel zu hohem Standard zu sanieren. Viele DJs und andere Kulturschaffende sind hiervon mittlerweile betroffen.

Bei früheren GSO-Veranstaltungen hatten wir bereits ähnliche Themen aufgegriffen, beispielsweise die inzwischen abgewendete Schließung der Distillery zu Gunsten des Neubaus von Stadtvillen oder die immer noch nicht erfüllte Forderung nach einer transparenten Vergabe und Ausweisung von Freiflächen für sommerliche Open Air – Partys. Und so wird sich gewissermaßen der Kreis am 11. Juli 2015 schließen, wenn wir unter dem Motto „Stadt statt Profit“ wieder dazu einladen, unsere Forderungen lautstark und tanzend durch und in die Stadt zu tragen.

Schon bald werden wir eine erste Fassung des Demonstrationsaufrufs hier veröffentlichen und Initiativen und Gruppen einladen, die GSO 2015 mit uns gemeinsam umzusetzen – bspw. einen Wagen während der Demo zu gestalten, eine Theater-Performance im Park aufzuführen, einen Workshop oder eine Filmvorführung zu organisieren. Im März wird es auch einen kleinen Info-Abend für all diejenigen geben, die neu in Leipzig sind oder bei den letzten GSO-Veranstaltungen nicht dabei sein konnten. Der Anmeldeschluss für Wagen wird wahrscheinlich Ostern 2015 (also Anfang April) sein.