– das ist ein Aufruf, den auch wir als sozial-integratives Kinder- und Jugendtheaterprojekt, namens Theatrium, in Leipzig-Grünau laut unterstützen möchten. Grünau ist immer noch als sozial schwieriges Umfeld zu bezeichnen mit einem hohen Bedarf an Angeboten im Bereich Freizeitgestaltung und Kultureller Bildung. Nach glücklicherweise gewonnenem Kampf gegen Mittelkürzungen im Leipziger Haushalt der Kinder- und Jugendförderung Ende 2018 ist das Theatrium für weitere zwei Jahre zwar gesichert, was danach kommt ist angesichts der bevorstehenden Wahlen jedoch ungewiss bis besorgniserregend. Eine denkbare Union rechtskonservativer mit eindeutig rechtsextremen Parteien könnte erneute Kürzungen im Bereich der Kinder- und Jugendförderung oder der Freien Kultur bedeuten – schließlich sind wir alle, die sich der Freien Szene zugehörig fühlen und somit auch das Theatrium zumindest der Leipziger AfD offenbar grundsätzlich verdächtig, sich nicht zum Grundgesetz zu bekennen (siehe LVZ-Artikel vom 02.05.2019). Und auch die CDU fordert in ihrem aktuellen Wahlprogramm „sogenannten Kulturzentren, die vornehmlich politisch extreme Aktivitäten unterstützen und fördern, wie es in der Vergangenheit durch das Conne Island geschah“ die Unterstützung zu entziehen (siehe Wahlprogramm der CDU zur Kommunalwahl 2019). Angesichts dieser Tendenzen der Aberkennung von Leistungen, welche die freie Kulturszene und die freie Trägerschaft der Jugendhilfe für Leipzig und darüber hinaus tagtäglich erbringen, bekannte sich das Theatrium als eine der erstunterzeichnenden Institutionen zur „Sächsischen Erklärung der Vielen“, in der es u.a. heißt: „Für uns ist die Freiheit der Kunst und der Wissenschaft ein wesentlicher Bestandteil einer offenen, demokratischen und vielfältigen Gesellschaft, der wir uns auf dem Boden des Grundgesetzes und der Errungenschaften der Friedlichen Revolution verpflichtet fühlen. Unser Selbstverständnis ist es, für eine Gesellschaft einzutreten, in der sich alle Menschen unabhängig von sozialer oder kultureller Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, geistigen oder körperlichen Fähigkeiten, Alter oder sexueller Orientierung mit Respekt und Toleranz begegnen.“ Dem ist wenig hinzuzufügen, außer: Jede Gelegenheit, laut, bunt und kreativ gegen derzeitige politische Tendenzen zu protestieren, ist zu nutzen! Auf zur GSO 2019 – für ein weiterhin freies, offenes, vielfältiges Leipzig!
großstadtKINDER e.V. / Theatrium